19.02.2020
Das Coronavirus ist gefährlich für Afrika.
Viele Länder im Süden Afrikas sind nur unzureichend auf das neue Coronavirus vorbereitet. Doch gibt es eine Vielzahl gefährlicher Erkrankungen. Es bleibt wichtig, die Gesundheitssysteme zu stärken.
Das neue Cornonavirus COVID-19 hat sich seit dem ersten Auftreten im November 2019 in China bereits auf vier Kontinenten und in 25 Ländern verbreitet. Ende Januar 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation daher eine weltweite Gesundheitsnotsituation ausgerufen. Einer der Hauptgründe dafür ist die Gefahr, dass sich das Virus auf Länder mit schwachen Gesundheitssystemen ausbreitet. Es war tatsächlich nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Fälle auch in Afrika auftreten. Zwar haben viele Länder südlich der Sahara bereits Massnahmen zur Erkennung von Infektionen ergriffen (z.B. Screening an Flughäfen, Aufrüstung von Labors, Vorbereitung von Quarantänestationen), jedoch sind die Gesundheitssysteme in diesen Ländern nur unzureichend auf eine neue Epidemie vorbereitet.
Malaria, HIV und Tuberkulose bleiben gefährlicher
SolidarMed stärkt die Gesundheitssysteme der Partnerländer durch eine Kombination von verschiedenen Massnahmen wie Aus- und Weiterbildung von Gesundheitspersonal, erleichtertern Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, Qualitätsverbesserungen im Bereich von Diagnostik und Behandlung. Dabei arbeitet SolidarMed eng mit den Gesundheitsministerien und der Bevölkerung zusammen.
Dabei handelt es sich um wichtige Massnahmen, da in den Ländern, in denen SolidarMed tätig ist, ein gravierender Mangel an gut ausgebildetem Gesundheitspersonal und ungenügende Kapazitäten zur Diagnose und Therapie vorliegen. Ebenfalls liegt eine Krankheitslast vor, die vorrangig bedingt durch Infektionskrankheiten wie Malaria, HIV und Tuberkulose, einer hohen Sterberate von Müttern und Neugeborenen und zunehmender Häufigkeit von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Krebs, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit ist. Die Zahl an Todesfällen aufgrund dieser Erkrankungen sind um ein Vielfaches höher als diejenigen durch eine Infektion mit COVID-19.
Spitäler auf Epidemien jeglicher Art vorbereiten
Der entscheidende Vorteil der Herangehensweise von SolidarMed ist, dass die Gesundheitssysteme insgesamt widerstandsfähiger gegenüber neu auftretenden Infektionskrankheiten und anderen Herausforderungen wie Naturkatastrophen werden. Ohne dabei die knappen Ressourcen für eine einzelne, neu aufgetretene und in den Medien breit diskutierte Krankheit zu verwenden, die anscheinend vor allem für ältere Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich wird. Dies könnte eine verheerende Wirkung auf die Bekämpfung der anderen vorherrschenden Krankheiten haben.
SolidarMed trägt daher dazu bei, dass die Gesundheitssysteme in den Partnerländern auf diese und künftige neue Herausforderungen gut vorbereitet sind.